Am 23.05.2019 fand unsere letzte Theaterstunde statt und wir wollten uns gemeinsam mit dem anderen Theaterkurs von Frau Annen ein modernes Drama als Videofilm anschauen. Dachten wir…
Bei der Ankunft im Klassenzimmer wurde erst einmal unsere Anwesenheit überprüft, sodass es wie eine ganz normale Theaterstunde aussah und uns eine Praktikantin vorgestellt, die sich unseren Unterricht angucken wollte.
Als auf einmal ein unbekannter Mann (Sergej Gößner) ohne Klopfen im Klassenzimmer stand und sofort unsere Aufmerksamkeit auf sich zog. Er begann ein wenig im Klassenraum umherzugehen, während wir noch überwältigt von dem plötzlichen Auftritt des Unscheinbaren waren. Wie aus dem Nichts kamen dem Mann Erinnerungen hoch, z.B. wo sein Platz in der Klasse gewesen war und auch die seiner alten Mitschüler, darunter seiner großen Liebe Jessica. Er erzählte uns, dass ein Albtraum ihn nachts nicht schlafen ließ und er zurück in sein altes Klassenzimmer musste, um einen Brief zu finden, den er vor einigen Jahren an seinen besten Freund Mohammed (so wie Mohammed Ali) geschrieben und unter einen Tisch geklebt hatte, weshalb uns nun so langsam klar wurde, dass hier definitiv etwas nicht stimmte. Wir waren alle verwundert und die Meisten merkten langsam, dass dieser Mann ein Schauspieler war. Er ließ uns nachschauen, ob unter einem der Tische ein Brief klebte, und tatsächlich, eine von uns wurde fündig und überreichte den vorher angebrachten Brief an Gößner, der den Brief zum Fundament des Stückes machte.
Er erzählte seine Geschichte intensiv und überzeugend: Die emotionalen Momente hat er so gestaltet, dass wir Gänsehaut bekamen oder den Tränen nah waren. Dabei kommunizierte er fast pausenlos mit uns Schülern, wodurch das Theaterstück noch lebendiger wurde.
Wir waren gespannt, wie seine Geschichte ausging, aber leider endete das Stück so unvermittelt wie es begann: Gößner nahm er seine Jacke und ging.
Wir bedankten uns mit tosendem Applaus bei Schauspieler und „Praktikantin“, die in wahrem Leben die Regieassistentin von Isabel Osthues des Klassenzimmerstückes „Deine Helden Meine Träume“ von Karen Köhler ist.
Wir freute uns sehr, dass unsere Lehrer als Überraschung für die letzte Theaterstunde ein Klassenzimmerstück vom Deutschen Jungen SchauSpielHaus Hamburg organisiert hatten, damit wir einen schönen, „theatralen“ Abschluss des Jahreskurses hatten.
Im Anschluss an das „mobile Klassenzimmerstück“ fand ein Publikumsgespräch mit dem Schauspieler und der Regieassistentin statt. Beide haben in einer sehr angenehmen, persönlichen und freundlichen Atmosphäre alle unsere Fragen beantwortet und nahmen sich viel Zeit für uns.
Danke für die Überraschung. Es war ein tolles Erlebnis, was man nicht wieder so schnell vergisst. Sehr empfehlenswert!
Ein Bericht von Dimitrij und Ghazal, Theaterkurs bei Herrn Schwarzbold, 9c